- Text : Marketing der ALH Gruppe
- Bilder : Marcelo Chagas / Pexels
- Lesedauer : 4 Minuten
Die Kompensierung des eigenen Wasserfußabdrucks: Ein Beitrag zum Umweltschutz
Der durchschnittliche Wasserverbrauch in der Herstellung eines Hamburgers liegt bei ca. 2.400 Litern – so viel wie ein Mensch ca. drei Wochen lang zum Duschen verwendet. Den Löwenanteil am Wasserfußabdruck des Hamburgers trägt dabei das Rindfleisch mit über 2.000 Litern.
2.400
Liter
für einen Hamburger
Der Wasserfußabdruck von Verfahren, Haushalten, Ländern, Personen, Produkten und Lebensmitteln gibt Auskunft über deren Wasserverbrauch im regionalen Kontext. Dabei ist verblüffend, welche Güter die tatsächlichen Klimakiller sind und welche in der internationalen, geografischen Relation dennoch ohne Gewissensbisse verzehrt werden können. Wir erklären Ihnen den Unterschied zwischen den verschiedenen Formen des virtuellen Wassers und was Sie konkret tun können, um Ihren individuellen Wasserfußabdruck zu optimieren.
Was ist der Wasserfußabdruck?
Der Wasserfußabdruck ist ein Modell, welches die Ressourcennutzung von Wasser bewertet. Das Wasser, welches in Lebensmitteln und Produkten enthalten ist sowie für deren Herstellung aufgewendet wurde, wird als virtuelles Wasser bezeichnet. Das heißt, dass der Wasserfußabdruck einer einzelnen Person sich aus der Gesamtmenge des direkt und indirekt genutzten Wassers ergibt. So lässt sich der durchschnittliche Wasserverbrauch nicht nur für Verbraucher, sondern auch für Unternehmen und ganze Staaten ermitteln und für Vergleiche heranziehen.
Verdunstetes und durch die Produktion verschmutztes Wasser ist ebenfalls im Fußabdruck des Guts enthalten. Anders als andere Methoden, setzt dieser Ansatz die Menge des verbrauchten Wassers in Relation zur verbrauchenden und erzeugenden Region. Während beispielsweise der Wasserfußabdruck pro Kilo Rindfleisch in den Niederlanden bei nur 6.400 Liter liegt, beträgt er in Brasilien 19.500 Liter. Dabei spielt neben anderen Faktoren z.B. auch die Zusammensetzung des Futters eine Rolle. So werden politische, geografische, wirtschaftliche und umwelttechnische Zusammenhänge in einen Gesamtkontext gestellt und ganzheitlich betrachtet.
Welche Faktoren beeinflussen den Wasserfußabdruck?
Um den Fußabdruck genau zu ermitteln, ist es wichtig, den Wasserverbrauch in Kategorien zu unterscheiden.
Grünes Wasser bezeichnet natürlich vorkommendes Regen- und Bodenwasser, welches von Pflanzen absorbiert und wieder durch Verdunstung freigegeben wird.
Bei blauem Wasser handelt es sich um Grund- und Oberflächenwasser, welches zur Herstellung verschiedener Produkte genutzt wird, ohne in ein Gewässer zurückgeführt zu werden.
Graues Wasser beinhaltet die Wassermenge, die notwendig ist, um die durch die Produktion entstandene Verunreinigung eines Gewässers so weit zu verdünnen, dass die vorige Wasserqualität wiederhergestellt wird. Hier genügt kein reines Wassersparen durch optimierte Abläufe, um den Wasserkreislauf zu schonen. Für die Minderung der Schadstoffbelastung von Böden und Gewässern ist zusätzlich eine Reduktion von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln erforderlich.
Welchen Wasserfußabdruck verursachen Lebensmittel in der Herstellung?
Der unmittelbare Wasserverbrauch durch alltägliche Gewohnheiten wie Duschen, Toilettennutzung oder Kochen macht in einem Privathaushalt nur rund 2 Prozent des Wasserfußabdrucks aus. Der Rest entfällt auf Lebensmittel und sonstige Verbrauchsgüter aus dem Non-Food-Bereich und ist als virtuelles Wasser anzusehen.
Beispiele zum Wasserfußabdruck von Lebensmitteln (je Kilo):
Wie Sie Ihren persönlichen Wasserfußabdruck berechnen
Um Ihren persönlichen Wasserfußabdruck zu berechnen, rechnen Sie zur Summe der aktiv verbrauchten Wassermenge die Wassermenge aller verbrauchten Güter und Lebensmittel hinzu.
Aktiv verbrauchtes Wasser: 10 Minuten Duschen = 150 Liter 2 x Zähneputzen = 20 Liter 2 x Toilette = 90 Liter Fußboden wischen = 30 Liter Passiv verbrauchtes Wasser: Frühstück = 460 Liter 2 Tassen Kaffee Croissant Mittagessen = 3.840 Liter 250 Gramm Steak 250 Gramm Kartoffeln 100 Gramm Salat Abendessen = 815 Liter 4 Scheiben Brot 1 Ei 3 Scheiben Käse Der Wasserfußabdruck beträgt: 150 + 20 + 90 + 30 + 460 + 3.840 + 81 = 5.605 Liter
Eine vereinfachte Beispielrechnung:
Die Rechnung entspricht einer vereinfachten Darstellung. Spezielle Rechner helfen Ihnen, online Ihren persönlichen Wasserfußabdruck recht genau zu berechnen.
Wie kann ich meinen Wasserfußabdruck verringern?
Es existieren mehrere Wege, Ihren Wasserfußabdruck zu reduzieren:
-
Aktiven Wasserverbrauch minimieren; beispielsweise seltener baden, beim Zähneputzen das Wasser abstellen, etc.
-
Auf Lebensmittel mit geringem Wasserverbrauch zurückgreifen
-
Recyclen statt wegschmeißen
-
Gebraucht kaufen
-
Auf das Auto verzichten
Zwei unterschiedliche Lebensmittel mit gleichem Wasserverbrauch können völlig unterschiedliche Auswirkungen auf die Umwelt haben – je nachdem, ob zur Herstellung grünes oder blaues Wasser verwendet wurde und wie viel graues Wasser benötigt wird, um Verunreinigungen zu beheben.
Bevorzugen Sie daher unverarbeitete Lebensmittel aus saisonalem, regionalem Anbau. Kurze Transportwege sparen Wasser. 1 Kilogramm regionale Kartoffeln verbraucht 120 Liter, importierte Kartoffeln hingegen 400 Kilogramm. Im Vergleich zu tierischen Produkten benötigen Obst und Gemüse weniger blaues Wasser, weswegen es sich anbietet, den eigenen Fleischkonsum zu reduzieren.
Neben dem bewussten Konsum von Lebensmitteln spielt auch die Nutzung von Gegenständen des täglichen Gebrauchs eine große Rolle.
Beispiele für den Wasserfußabdruck von Produkten:
-
1 Auto 400.000 Liter
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1 Computer 20.000 Liter
-
1 Jeans 11.000 Liter
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1 Fahrrad 5.000 Liter
Es gibt also zahlreiche Stellschrauben, an denen Sie drehen können, um Ihren individuellen Wasserfußabdruck zu minimieren. Vegetarische Ernährung, Verwertung von Lebensmittelresten, Fahrradfahren statt Autofahren, Online-Zeiten reduzieren, Kleidung secondhand shoppen, Bio-Lebensmittel kaufen (für weniger graues Wasser) und Dinge wieder instand setzen, statt zu entsorgen, sind nur einige der zur Verfügung stehenden Optionen. Auch die Vermeidung von Plastikmüll und Mikroplastik hilft, Gewässer zu schützen.
Weiterführende Links zum Thema Wasser:
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