Gesundheit

Zwei Kinder spielen Fußball im Garten
24. April 2025

Bewegungsmangel bei Kindern: Eine echte Gefahr

Fachleute zeigen sich zunehmend besorgt darüber, dass sich Kinder immer weniger bewegen. Denn zum einen sind motorische Defizite im Erwachsenenalter kaum zu kompensieren. Zum anderen steigt die Gefahr für chronische Krankheiten.

  • Text : Marketing der ALH Gruppe
  • Lesedauer : 3 Minuten

Gesunde Entwicklung durch Bewegung

Ob jung oder alt – aktive Bewegung ist Voraussetzung für unsere körperliche und seelische Gesundheit. Bei Kindern und Jugendlichen wirkt sich ein Mangel besonders nachhaltig auf ihre Entwicklung aus. Denn von Anfang an benötigen Kinder regelmäßige körperliche Aktivität, um ihr Körperbewusstsein, ihre Raumwahrnehmung und ihren Gleichgewichtssinn zu entwickeln. Nach und nach bilden sie verschiedene motorische Fähigkeiten aus, bauen die benötigte Muskulatur auf, stärken das Herz-Kreislauf-System, die Knochen, Sehnen und Bänder, legen wichtige Grundsteine für Schnelligkeit und Koordination. Gleichzeitig erhöht regelmäßige Bewegung die Leistungsfähigkeit des menschlichen Gehirns und des Immunsystems.

Wie viel Bewegung ist nötig?

Als Faustregel gilt für Säuglinge und Kleinkinder: Sie sollten sich so viel wie möglich bewegen. Kindergartenkinder sollen sich mindestens 180 Minuten pro Tag bewegen, während für Schulkinder und Jugendliche eine Empfehlung von mindestens 60 bis 90 Minuten pro Tag gilt.

Doch was gilt als aktive Bewegung? Einfaches Gehen reicht für junge Menschen nicht aus. Ab einem Alter von vier bis fünf Jahren sollte mindestens eine Stunde in Form von sportlicher Aktivität, also in moderater bis intensiver Intensität erfolgen. Das bedeutet, die Anstrengung sollte deutlich spürbar sein, Kinder sollten dabei ins Schwitzen und außer Atem geraten.

180

Minuten Bewegung

bei Kindergartenkindern

Gerade während der Coronazeit wurden Kinder und Jugendliche in ihren Aktivitäten stark eingeschränkt. Seither sind die Angebote von Sportvereinen wieder auf ein Normalmaß gestiegen und auch die Mitgliederzahlen haben sich erholt. Doch Studien zeigen: Schon vor der Coronapandemie und auch jetzt danach bewegen sich Kinder und Jugendliche viel zu wenig. Immer weniger Kinder erreichen eine körperliche Aktivität von 60 Minuten am Tag.

Die tägliche Zeit, die junge Menschen mit Smartphone, Tablet und Co. beziehungsweise sitzend verbringen, steigt dagegen immens. Und das bleibt nicht ohne Folgen: Der Anteil an Kindern und Jugendlichen mit motorischen Entwicklungsstörungen wird immer größer. Gleichzeitig erhöht der Bewegungsmangel das Risiko für Erkrankungen wie Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauf-Probleme sowie für mangelndes Selbstvertrauen, Ängste und Depressionen.

Eine tickende Zeitbombe

Expertinnen und Experten sprechen von einer „tickenden Zeitbombe“ oder einer ganzen Generation als Risikogruppe. Denn zum einen sind Kindheit und Jugend wichtige Phasen, in denen sich Verhaltensweisen formen, die oft auch im Erwachsenenalter beibehalten werden. So wird der Grundstock chronischer Krankheiten bereits in jungen Jahren gelegt. Und durch den erlernten Lebensstil aus mangelnder Bewegung und ungesunder Ernährung schreiten die Erkrankungen mit zunehmendem Alter fort. Zum anderen sind gerade motorische Defizite, wie zum Beispiel die Koordinationsfähigkeit oder die Schnellkraft, in späteren Jahren nicht oder nur schwer zu kompensieren.

Was gegen Inaktivität hilft

Neben Erziehern und Erzieherinnen, Lehrern und Lehrerinnen sind vor allem Eltern von Anfang an gefordert, einem Bewegungsmangel entgegenzusteuern. Das Spielen im Freien sollten sie ebenso fördern wie Kinderturnen, Schwimmen, Radfahren und Klettern.

Die Erwachsenen sollten dabei selbst Vorbild sein, indem sie nicht für jede Strecke das Auto nehmen, regelmäßig Sport treiben und gemeinsame Aktivitäten am Wochenende planen. Studien zeigen, dass Kinder von sportlichen Eltern in der Regel ebenfalls aktiver und fitter sind als Kinder von Sportmuffeln. Sportvereine bieten gezielt verschiedene Sportarten an. Das gemeinsame Training dort fördert die jeweiligen motorischen Fähigkeiten, die Motivation sowie das Gemeinschaftsgefühl.

Wichtig ist, dass die Eltern den Kindern vorab eine möglichst große Bandbreite an Möglichkeiten zeigen und sie ausprobieren lassen, welcher Sport ihnen besonders Spaß macht. Gerade in jungen Jahren lernen Kinder neue Sportarten besonders schnell. Viele von ihnen bauen dann eine langanhaltende Beziehung zum Sport auf und bleiben ihm auch in späteren Jahren treu.

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