- Text : Marketing der ALH Gruppe
- Lesedauer : 4 Minuten
Wie funktioniert die Sirtfood-Diät?
Die Sirtfood-Diät – auch bekannt als Sirtuin-Ernährung oder Sirt-Diät – setzt auf eine Kombination aus geringerer Kalorienzufuhr und den sogenannten Sirtfoods. Das sind Lebensmittel, die eine Gruppe von Proteinen, die Sirtuine, anregt. Dazu gehören beispielsweise grünes Gemüse, Äpfel, aber auch Gewürze wie Kurkuma. Obst und Gemüse, welches frei von den beschriebenen Sirtuin-Aktivatoren ist, sowie Fleisch, Fisch und Milchprodukte stehen später nur als Ergänzung auf dem Speiseplan und sollten nicht Hauptbestandteil der Mahlzeiten sein.
Sirtuine sind an verschiedenen Schutz- und Reparaturmechanismen der Zellen beteiligt. Forscher untersuchen aktuell, inwiefern die Aktivierung dieser Sirtuine den Stoffwechsel und Alterungsprozess positiv beeinflussen könnten. Erste wissenschaftliche Erkenntnisse weisen zwar darauf hin, konnten aber noch nicht hinreichend belegt werden.
Dennoch stützt sich die Sirtfood-Diät auf eben diese Annahme, dass Sirtuine beim Abnehmen helfen können. Angeregt werden sie im Wesentlichen durch sekundäre Pflanzenstoffe, die verstärkt in Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und Nüssen stecken.
Der Sirtfood-Diät-Plan teilt sich in drei Phasen auf. Zunächst wird der Körper drei Tage lang entgiftet und der Stoffwechsel auf die Ernährungsumstellung vorbereitet. In dieser Zeit nimtm man täglich 1000 Kilokalorien zu sich. Dabei sind eine Hauptmahlzeit und drei grüne Säfte oder Smoothies erlaubt – alles ausschließlich aus sirtuinreichen Lebensmitteln wie beispielsweise Spinat, Sellerie oder Rucola. Andere Produkte sind tabu.
In der zweiten Phase sind 1500 Kilokalorien täglich erlaubt. Auf dem Speiseplan stehen täglich zwei Säfte und zwei Hauptmahlzeiten aus sirtuinreichen Lebensmitteln. Diese Phase dauert so lange, bis das Wunschgewicht erreicht wurde.
Die dritte und letzte Phase dient der Stabilisierung des Wunschgewichts. Eine zeitliche Begrenzung gibt es daher nicht. Manche Menschen reduzieren ihre Kalorienzufuhr auf 1800 Kilokalorien täglich, andere schränken sich diesbezüglich nicht ein. Wichtig ist nur, dass sich auch in dieser Phase weiterhin überwiegend sirtuinreich ernährt wird.
Welche Lebensmittel gelten als Sirtfood?
Wer denkt, dass nur gesundes Gemüse, Obst und Nüsse zu den Superfoods dieser Ernährungsform gehören, der irrt. Sogar Rotwein und dunkle Schokolade sind erlaubt – wenn auch in Maßen. Grund sind die darin enthaltenen Sirtuin-Aktivatoren. Bekannte Vertreter dieser Aktivatoren sind beispielsweise Curcumin in Kurkuma oder Quercetin aus Äpfeln.
Wir haben eine Sirtfood-Lebensmittel-Liste zur Übersicht für Sie zusammengestellt:
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Gemüse: Brokkoli, Spinat, Sellerie, Rucola, Chicorée, Grünkohl, Rettich, Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch
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Obst: Äpfel, Beeren, Zitrusfrüchte, Pflaumen, Trauben, Datteln
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Gewürze: Kurkuma, Chili, Zimt, Kapern
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Kräuter: Petersilie, Basilikum, Thymian
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Nüsse: Cashewkerne, Walnüsse
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Getränke: schwarzer und grüner Tee, Kaffee, Rotwein, Kakao
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Sonstiges: Soja und daher auch Tofu, Olivenöl, Buchweizen, dunkle Schokolade
Gerade in der ersten Phase wird sich auf diese Lebensmittel beschränkt. Bei einem Sirtfood-Diät-Frühstück eignet sich beispielsweise ein Obstsalat mit Nüssen, als warme Mahlzeit sind Suppen oder Gemüsepfannen empfehlenswert.
Diese Lebensmittel kommen nicht auf den Speiseplan
Die oben aufgeführten Lebensmittel der Sirtfood-Liste kann man bei dieser Ernährung ohne Bedenken zu sich nehmen, sofern das Kalorienlimit nicht überschritten wird. Obst und Gemüse, welches frei von den beschriebenen Sirtuin-Aktivatoren ist, sowie Fleisch, Fisch und Milchprodukte kann als Kombination und Ergänzung integrieren. Sie sollten aber nicht Hauptbestandteil der Mahlzeit sein und erst ab Phase drei auf dem Plan stehen.
Verzichtet wird hingegen auf stark verarbeitete Nahrungsmittel, Fertigprodukte und Zucker.
Ist die Sirtfood-Diät gesund?
Die Ernährungsform soll den Stoffwechsel ankurbeln, den Fettabbau anregen und sogar den Alterungsprozess ausbremsen. Sirtfood-Anhänger berichten, bis zu drei Kilogramm pro Woche zu verlieren – dies ist aber meist auf den Verlust von Wasser und Muskeln zurückzuführen.
Der Effekt von Sirtuinen ist zudem nicht hinreichend wissenschaftlich belegt. Wie bei vielen kurzfristigen Diäten ist der Gewichtsverlust wahrscheinlich auf die geringe Kalorienzufuhr am Anfang zurückzuführen.
Allerdings ist der Grundgedanke der Sirtfood-Diät gut: Eine überwiegend pflanzliche Ernährung mit frischen Lebensmitteln, die viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente enthalten, ist in jedem Fall gut für die Gesundheit. Ganz ausgewogen ist die Ernährungsform jedoch nicht, da Sie gerade zu Beginn auf viele Nahrungsmittel verzichten.
Risiken der Sirtfood-Diät sind wie bei jeder kurzfristigen Diät Heißhungerattacken und der Jo-Jo-Effekt.
Außerdem ist gerade die erste Phase mit einer Kalorienzufuhr von 1000 Kilokalorien fordernd und fällt manchen Menschen besonders schwer. Zusammen mit der eingeschränkten Lebensmittelauswahl ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Diät abgebrochen wird.
Unser Fazit
Obwohl die Sirtfood-Diät das Bewusstsein für eine pflanzenreiche Ernährung mit frischen Lebensmitteln stärkt, ist ihre Theorie wissenschaftlich nicht belegt. Auch die Risiken von Heißhungerattacken, Jo-Jo-Effekten und eines Nährstoffmangels zu Beginn der Diät sind hoch.
Um gesund und langfristig abzunehmen, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) eine Gewichtsabnahme von maximal einem halben Kilogramm pro Woche. Dafür sollten man jedoch nicht nur die eigene Ernährung umstellen, sondern auch auf ausreichend Bewegung achten.
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