- Text : Marketing der ALH Gruppe
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Ab 20: Jährliche Vorsorge
Ab dem Alter von 20 Jahren ist bei Frauen eine jährliche gynäkologische Untersuchung der äußeren und inneren Geschlechtsorgane empfehlenswert. Dabei fallen eventuelle Veränderungen wie kleine Zysten auf. Der sogenannte PAP-Abstrich dient dazu, Zellveränderungen am Gebärmutterhals zu entdecken, die Gebärmutterhalskrebs zur Folge haben könnten. Selbst Patientinnen, die zuvor eine Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV-Impfung) erhalten haben, können solche Zellveränderungen entwickeln.
Mit bestimmten Urinuntersuchungen lassen sich außerdem einige sexuell übertragbare Krankheiten wie eine Chlamydien-Infektion nachweisen oder ausschließen. Gleichzeitig besprechen Gynäkologinnen und Gynäkologen mit ihrer Patientin, ob es Auffälligkeiten oder Beschwerden bei der Menstruation gibt und ob Verhütungsmittel genutzt werden.
In der Regel werden auch potenzielle Vorerkrankungen oder ein familiäres Vorkommen bestimmter Krankheiten abgeklärt.
Ab 30: Brust im Fokus
In Deutschland erkranken etwa 70.000 Frauen und 700 Männer pro Jahr an Brustkrebs. In den meisten Fällen ist die Erkrankung gut behandelbar, vor allem wenn man sie früh entdeckt und behandelt. Aus diesem Grund erfolgt ab einem Alter von 30 Jahren bei der jährlichen gynäkologischen Vorsorge auch eine Tastuntersuchung der Brust und der umliegenden Lymphknoten. Dabei können Frauenärztinnen und -ärzte potenzielle Verhärtungen oder knotige Veränderungen im Drüsengewebe aufspüren und so bei Bedarf frühzeitig reagieren. Meistens zeigen sie ihren Patientinnen außerdem, wie man sich selbst regelmäßig abtasten kann.
Während einer Schwangerschaft sind in bestimmten Abständen weitere Vorsorgetermine mit gynäkologischen Untersuchungen, Ultraschallkontrollen sowie Blut- und Urintests üblich.
Ab 35: Check für Haut und Organe
Ab dem Alter von 35 Jahren empfiehlt sich für alle Erwachsene ein hausärztlicher Check-up, der jeweils nach drei Jahren wiederholt wird. Dabei messen Ärztinnen und Ärzte das Körpergewicht, Puls und Blutdruck, hören Herz und Lunge ab, beurteilen Nervensystem und Bewegungsapparat. Außerdem kontrollieren sie den Impfpass und nehmen eine Blutprobe. Im Blut werden beispielsweise die Cholesterin- und Blutzuckerwerte bestimmt. Auch eine Urinprobe wird in der Regel untersucht.
Der Check-up ermöglicht so, Vorstufen von Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Nieren- und Gefäßerkrankungen zu erkennen sowie potenzielle Risikofaktoren abzuwenden. Gerade solche Erkrankungen verursachen zu diesem Zeitpunkt oft noch keine Beschwerden, lassen sich aber gut behandeln, wenn man sie frühzeitig entdeckt.
Hautscreening
Ab 35 empfehlen Hautärztinnen und -ärzte außerdem alle zwei Jahre ein sogenanntes Hautscreening. Dabei kontrollieren sie die Haut von Kopf bis Fuß auf eventuelle Auffälligkeiten.
So können Verfärbungen, Verhärtungen oder auffällige Muttermale auf Frühstadien oder Vorstufen von Hautkrebs hinweisen. Frühzeitig erkannt ist Hautkrebs meist heilbar.
Frauen ab 35 Jahren können bei ihren Gynäkologinnen und Gynäkologen zudem alle drei Jahre eine Kombination aus PAP-Abstrich und HPV-Test in Anspruch nehmen. Der HPV-Test dient dem Nachweis von Humanen Papillomviren, die im Zusammenhang mit Gebärmutterhalskrebs stehen.
Ab 50: Darm im Blick und erweiterte Brustkrebsvorsorge
Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Meistens entsteht er aus gutartigen Vorstufen, den sogenannten Darmpolypen. Die Darmspiegelung ist eine zuverlässige Methode, selbst kleine Vorstufen im Dick- und Enddarm zu erkennen und bei Bedarf zu entfernen, damit sich kein bösartiger Krebs daraus entwickeln kann. Bei einem unauffälligen Befund raten Ärzte und Ärztinnen meist zu einer erneuten Kontrolle nach zehn Jahren.
Außerdem gibt es einmal jährlich die Möglichkeit, eine Stuhlprobe auf darin verborgenes Blut zu testen. Allerdings gilt der Stuhltest als weniger zuverlässig als die Darmspiegelung. Wann erneute Darmvorsorgetermine ratsam sind, sollten Frauen individuell mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt besprechen. Die Empfehlungen können je nach Alter, Befund, Risikofaktoren und familiärer Vorgeschichte variieren.
Mammographie
Im Alter zwischen 50 und 75 Jahren wird Frauen alle zwei Jahre eine erweiterte Brustkrebsvorsorge empfohlen: Die sogenannte Mammographie. Dabei wird die Brust geröntgt, um auch kleine, noch nicht tastbare Knötchen sowie Vorstadien von Brustkrebs zu erkennen. Im entsprechenden Alter erhalten Frauen eine schriftliche Einladung zur Mammographie. Allerdings gilt es die Belastung durch die Röntgenstrahlung abzuwägen. Trotz recht zuverlässiger Methode bleiben außerdem schätzungsweise zehn bis fünfzehn Prozent der potenziellen Tumore unerkannt.
Erfahren Sie mehr zum Thema in unseren Artikeln „Mammografie: Falscher Alarm schreckt Frauen ab“ und „Mammografie: KI entdeckt Krebs zuverlässiger“.
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