- Text : Marketing der ALH Gruppe
- Lesedauer : 4 Minuten
Das richtige Timing
Für viele Pollenallergiker und -allergikerinnen ist das Frühjahr besonders belastend. Jetzt produzieren vor allem einige Bäume eine große Anzahl an Blütenpollen, die sich im Wind auch über viele Kilometer hinweg verbreiten. Erle und Hasel gehören zu den stark allergenen Pflanzen. Ihre Pollen fliegen vor allem im Februar und März. Ihnen folgen Esche, Pappel und Weide. Bald darauf beginnen auch Ulmen- und Birkenpollen auszuschwärmen. Der jährliche Pollenflugkalender gibt saisonale Flugzeiten an. In der Pollenvorhersage des Deutschen Wetterdienstes erfährt man außerdem die aktuell erwartete Pollenkonzentration in der jeweiligen Region.
Denn die Verbreitung der Pollen ist temperatur- und wetterabhängig. Wenn es regnet, gelangen oben schwebende Pollen nach unten und die Belastung steigt zunächst an. Etwa 30 Minuten nach dem reinigenden Regen ist die Konzentration dagegen deutlich niedriger. Bei schwachem Wind verteilen sich Pollen besonders gut, bei starkem Wind werden sie meist in obere Luftschichten gewirbelt.
Zeit zum Lüften
Auf dem Land ist der Pollenflug vormittags am stärksten und abends zwischen 19 und 24 Uhr am niedrigsten. In der Stadt sinkt die Konzentration dagegen morgens zwischen sechs und acht Uhr am meisten ab. Dementsprechend ist es empfehlenswert nachts zwischen 23 – 8 Uhr zu Lüften. Bei Kälte fliegen tendenziell auch weniger Pollen als bei milderen Temperaturen.
23 Uhr
Beste Zeit
zum Lüften
Heuschnupfengeplagte können sich so möglichst an die erwartete Pollendichte in der Luft anpassen, indem sie gegebenenfalls die Fenster geschlossen halten und das Lüften oder Aktivitäten im Freien auf die pollenarme Zeit verschieben. Neben Temperatur und Wetter spielt auch die geografische Lage eine Rolle. Im Hochgebirge und in Küstenregionen ist die Belastung mit Baumpollen generell niedriger.
Klare Luft zu Hause
Selbst wenn wir die Fenster bei Pollenflug geschlossen halten, tragen wir sie dennoch zum Beispiel an unserer Kleidung, auf der Haut und in unseren Haaren mit in die eigenen vier Wände. Um die Allergieauslöser zu Hause möglichst einzudämmen oder zu vermeiden, ist es ratsam, Polstermöbel und Teppiche häufig und am besten mit einem Staubsauger mit Pollenfilter abzusaugen. Böden mit Fliesen, aus Holz oder Vinyl zum Beispiel lassen sich feucht wischen und sind somit einfacher und noch besser zu reinigen als Teppiche. Möbel gilt es feucht abzuwischen, die Bettwäsche sollten wir häufig waschen. Getragene Kleidung wechseln Betroffene möglichst im Bad und nehmen sie nicht mit ins Schlafzimmer.
Spätestens vor dem Schlafengehen ist es dann ratsam, zu duschen und die Haare gründlich zu waschen, um darin verfangene Pollen zu entfernen. Engmaschige Pollenschutzgitter an den Fenstern halten beim Lüften einen Großteil der Allergene draußen. Frisch gewaschene Wäsche trocknet möglichst nicht im Freien. Sonst kleben bereits neue Pollen an den Stoffen, wenn wir sie wieder ins Haus bringen. Wer Hunde oder Katzen besitzt, die von draußen in die Wohnung zurückkehren, sollte sie regelmäßig bürsten und mit einem feuchten Tuch abreiben.
Unterwegs trotz Allergie
Wer sich im Freien aufhält, kann die Augen und das Gesicht mit einer Sonnenbrille und eventuell mit einem Sonnenhut etwas abschirmen. Eine Kopfbedeckung verhindert außerdem, dass sich zahlreiche Pollen in den Haaren festsetzen.
Lange Kleidung dämmt den großflächigen Kontakt der Haut mit den Allergenen ein und kann so möglicherweise den Juckreiz verringern. Für das Gebläse im Auto gibt es spezielle Pollenschutzfilter. Bei starken Allergiebeschwerden ist es eventuell nötig, den Filter regelmäßig auszutauschen.
Übrigens: Das Rauchen ist eine hohe Belastung für Schleimhäute sowie Atemwege und verstärkt meist die Heuschnupfen-Beschwerden. Auch das Passivrauchen belastet zusätzlich. Stattdessen ist es wichtig, regelmäßig Wasser zu trinken. Das befeuchtet die Schleimhäute und macht sie weniger angreifbar.
Wie lassen sich Symptome lindern?
Bei gereizten Schleimhäuten in Hals, Nase und Augen können Dampfbäder helfen. Heißer Salzwasserdampf befeuchtet, reinigt und kann so auch den Juckreiz lindern. Dabei bringt man Wasser mit einem Teelöffel Kochsalz zum Kochen und inhaliert den Dampf anschließend am besten für circa 15 Minuten. Auch eine Nasendusche kann helfen, die Nasenschleimhäute zu reinigen. Gegen gerötete, juckende Augen helfen eventuell kalte Kompressen, beispielsweise mit einem feuchten Waschlappen. Das Augenreiben dagegen verstärkt den Juckreiz meist sogar. Speziell für Allergiegeplagte gibt es Nasen- und Rachensprays, befeuchtende Nasensalben sowie Augentropfen zur Linderung der jeweiligen Symptome. Wenn sie nicht ausreichen, kommen sogenannte Antihistaminika zum Einsatz. Das sind Medikamente in Form von Sprays, Tropfen oder Tabletten, die akute Symptome innerhalb einer oder weniger Stunden deutlich verringern können.
Bei starken Beschwerden kann langfristig auch eine sogenannte Hypo- oder Desensibilisierung helfen. Dabei spritzen Ärztinnen und Ärzte den Betroffenen über einen Zeitraum von etwa drei Jahren einen entsprechenden Pollenextrakt. Dessen Dosis wird über die Zeit hinweg stetig erhöht, bis sich der Körper an das Allergen gewöhnt und eine Toleranz entwickelt.
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