Gute Reise! Auch im besten Alter

Umfragen zeigen: Die sogenannten Best Ager reisen heute immer häufiger, weiter und länger. Viele erfüllen sich im Ruhestand den langersehnten Traum einer Kreuzfahrt, fahren mit dem Wohnmobil quer durch Deutschland oder schließen sich Städtetrips an, um neue Metropolen zu entdecken. Besonders häufige Urlaubsziele sind Ost- und Nordsee oder auch Spanien, Italien und Griechenland. Wohin auch immer die Reise gehen soll – im Alter wird eine gute Vorbereitung immer wichtiger. Viele Reiseanbieter haben den Trend längst erkannt und bieten daher eine Rundum-Organisation der Reise speziell für ältere Urlauberinnen und Urlauber. Sie kümmern sich um die Buchung der Fahrt oder des Fluges, um die geeignete Unterkunft und die gewünschten Ausflüge. Wer neue Kontakte knüpfen möchte, findet beispielsweise auf Gruppenreisen leicht Anschluss. Bestimmte Hotels oder Kreuzfahrtschiffe orientieren ihr Unterhaltungsprogramm und ihre Küche an den Wünschen der Seniorinnen und Senioren. Und auch wer Barrierefreiheit benötigt oder pflegebedürftig ist, findet Möglichkeiten, die auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt sind.

Mit steigendem Alter nehmen gesundheitliche Beeinträchtigungen tendenziell zu. Sicherer ist es daher, sich etwa sechs bis acht Wochen vor einer geplanten Reise in der hausärztlichen Praxis durchecken zu lassen. Mit den Jahren lässt eventuell die Abwehrkraft nach und wir können uns gegen unbekannte Keime im Ausland schlechter wehren oder reagieren empfindlicher auf die Klimaanlage im Flugzeug. Eine hohe Luftfeuchtigkeit und Umgebungstemperatur in tropischen Ländern können eine große Belastung für Herz und Kreislauf sein. Auf Langstreckenflügen oder langen Busreisen besteht eine erhöhte Thrombosegefahr. Eventuell sollten sich Reiselustige daher spezielle Thrombosestrümpfe oder Thrombosespritzen verschreiben lassen. Hausärztinnen und -ärzte können außerdem prüfen, ob bestimmte Impfungen aufgefrischt werden sollten oder man im gewünschten Reiseland spezielle Reiseimpfungen benötigt. Wer Implantate oder einen Herzschrittmacher trägt, muss sich vor Flugreisen eventuell bei der Sicherheitskontrolle melden und sollte stets entsprechende Dokumente wie zum Beispiel einen Patientenpass bei sich führen.

Die Gesundheitsversorgung ist nicht in allen Ländern und Gegenden gleich. Viele Medikamente sind im Ausland nicht zugelassen oder erhältlich. Eine Reiseapotheke mit den nötigsten Arznei- und Hilfsmitteln ist daher immer empfehlenswert. So sind Pflaster, Desinfektionsspray oder Kopfschmerztabletten bei Bedarf schnell griffbereit. Wer regelmäßige Arzneimittel benötigt, sollte sie ebenfalls in ausreichender Menge mit in den Urlaub nehmen. In der Regel sind verschreibungspflichtige Präparate in trockner Form, wie beispielsweise Tabletten oder Pulver auch bei Flugreisen im Handgepäck erlaubt. Möglicherweise gibt es je nach Reiseziel oder Fluggesellschaft gesonderte Bestimmungen. Flüssigkeiten dürfen eine Füllmenge von maximal 10 x 100 Milliliter nicht überschreiten. Eine ärztliche Bestätigung ist sinnvoll und empfehlenswert. Dennoch kann es ratsam sein, vorab auch mit der zuständigen Behörde Rücksprache zu halten. Hausärztinnen und -ärzte informieren außerdem, wie die Arzneimittel transportiert und gelagert werden müssen. Sollte während der Reise eine Zeitverschiebung stattfinden, muss eventuell die Dosis oder der Einnahmezeitpunkt verändert werden.

Diabetikerinnen und Diabetikern wird häufig geraten, sogar die doppelte Menge an Medikamenten, Insulin, Teststreifen und Einmalspritzen in einer Kühltasche mitzunehmen, falls zum Beispiel auf Tagesausflügen etwas verloren geht. Möglicherweise haben sie zur Sicherheit außerdem ein Ersatz-Messgerät im Gepäck. Auch hierfür gibt es ein ärztliches Attest, um am Flughafen keine Probleme zu bekommen. Nicht zuletzt ist für alle Reiselustige bei Trips in andere Länder eine Auslandskrankenversicherung wichtig. Die Versicherungen decken in der Regel anfallende Behandlungen vor Ort ab, können aber vor allem auch vor hohen Rücktransportkosten bewahren.