Finanzen & Vorsorge

Hochwasser in Stadt
14. September 2020

Viele Häuser sind nicht gegen eine Überschwemmung versichert

Nur 45 Prozent der Wohngebäude in Deutschland sind nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) gegen erweiterte Naturgefahren wie Hochwasser, Überschwemmung, Lawinen oder Erdrutsch versichert.

  • Text : Marketing der ALH Gruppe
  • Lesedauer : 2 Minuten

In manchen Bundesländern besteht sogar bei weit weniger als jedem dritten Haus ein entsprechender Versicherungsschutz. Dabei können solche Naturrisiken ein Gebäude komplett zerstören.

Die meisten Hausbesitzer haben für ihre Immobilie eine Gebäudeversicherung abgeschlossen Versichert sind hier in der Regel Schäden am Gebäude, die durch Brand, Blitzschlag, Sturm ab Windstärke acht, Hagel und bestimmungswidrig ausgetretenes Leitungswasser verursacht werden. Wer auch Schäden am Haus, die durch Überschwemmungen aufgrund von Hochwasser und Starkregen, Schneedruck, Erdrutsch, Lawinen und diverse andere Naturgefahren verursacht werden, abgesichert haben möchte, benötigt zusätzlich eine Elementarschaden-Versicherung.

Eine solche Absicherung lässt sich fast immer gegen einen Aufpreis in der Gebäudeversicherungs-Police miteinschließen. Allerdings sind nach neuesten Schätzung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) weniger als die Hälfte der Wohngebäude, nämlich nur 45 Prozent, gegen die Elementarrisiken versichert. Dabei können insbesondere Überschwemmungen, Schneelast und sonstige Elementarrisiken ein Haus komplett zerstören. Ohne eine Elementarschaden-Versicherung bleibt der Hausbesitzer auf dem Schaden sitzen.

Deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern

Die meisten Gebäude, die auch gegen Elementarrisiken abgesichert sind, gibt es in Baden-Württemberg. In diesem Bundesland war die Elementarschadendeckung bis Mitte der 1990er-Jahre eine Pflichtversicherung. 94 Prozent aller Häuser haben hier eine Gebäudeversicherung mit einer Elementarschaden-Versicherung.

In sechs weiteren Ländern, nämlich Hessen, Berlin, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen, beträgt der Anteil der Häuser, für die auch ein Versicherungsschutz gegen Elementarrisiken besteht, zwischen 42 und 48 Prozent. Für deutlich weniger Immobilien, nämlich für 35 beziehungsweise 36 Prozent, existiert in Rheinland-Pfalz, in Brandenburg, im Saarland und in Bayern eine Elementarschaden-Absicherung.

Nicht einmal jedes dritte Gebäude, sondern nur 27 bis 29 Prozent der Häuser in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sind gegen Elementarrisiken versichert. In Bremen und Niedersachsen sind mit 22 Prozent und 25 Prozent anteilig die wenigsten Häuser bei einem Elementarschaden finanziell abgesichert.

Gefahr starker Regenfälle wird unterschätzt

„Viele Eigentümer unterschätzen die Gefahr starker Regenfälle für ihr Haus. Oder sie schätzen den Umfang ihrer Wohngebäudeversicherung falsch ein“, so der GDV.

Nach aktuellen Angaben des GDV fehlt knapp zehn Millionen Hausbesitzern der finanzielle Schutz bei Schäden durch Elementargefahren wie Starkregen oder Hochwasser. „Hausbesitzer und Mieter sollten ihren Versicherungsschutz überprüfen und anpassen“, rät deshalb GDV-Präsident Dr. Wolfgang Weiler.

Von Starkregen spricht der Deutsche Wetterdienst (DWD) übrigens ab einer Regenmenge von 15 l/m2 in einer Stunde oder mehr als 20l/m2 in sechs Stunden. Ab 25 l/m2 pro Stunde wird eine Unwetterwarnung ausgesprochen.
Besonders bequem kann man sich gegen Elementarschäden mit einem Zusatzbaustein in der Wohngebäude– oder Hausratversicherung finanziell absichern.

Bereits vor zwei Jahren hatte der GDV erläutert, dass mehr als 99 Prozent der Gebäude in Deutschland problemlos versicherbar seien. Die verbleibenden, besonders gefährdeten Häuser könnten fast alle mit Selbstbehalten oder nach individuellen baulichen Schutzmaßnahmen versichert werden.

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