- Text : Marketing der ALH Gruppe
- Lesedauer : 2 Minuten
Eine verschleppte Infektion mit Erkältungs-, Grippe- oder Coronaviren ist hierzulande die häufigste Ursache einer Herzmuskelentzündung. Dabei entzünden sich die Zellen im Muskelgewebe des Herzens, dem Myokard. Deshalb sprechen Fachleute auch von einer Myokarditis. Frauen und Männer jeden Alters können von einer Myokarditis betroffen sein, jedoch erkranken jüngere Männer etwas häufiger und auch schwerer.
Wie Viren das Herz angreifen
Meist verhindert unsere körpereigene Immunabwehr, dass bei einem Infekt die Viren bis zum Herzen vordringen, weil sie vorher durch Abwehrzellen eliminiert werden. Eine Myokarditis tritt auf, wenn dennoch Erreger zum Herzmuskel gelangen, und diesen schädigen. Mitunter ist auch der Herzbeutel betroffen, der den Herzmuskel überdeckt. Dann sprechen Fachleute von einer Perikarditis.
Auslöser einer Myokarditis
Meistens sind Infektionen Auslöser einer Myokarditis. Aber auch bestimmte Autoimmunerkrankungen, Medikamente, Impfungen, Drogen oder etwa eine Strahlentherapie kommen als Auslöser in Frage. Jedoch sind diese Ursachen sehr viel seltener – die häufigste Ursache sind Infektionen.
Menschen, die sich nach einem Infekt nicht ausreichend auskurieren, zu früh wieder mit dem Sport starten oder unter Stress, Schlafmangel und unzureichenden Ruhephasen leiden, sind besonders gefährdet, eine Myokarditis zu entwickeln.
Tückisch: Unspezifische Symptome
Eine Herzmuskelentzündung ist oft schwer zu erkennen, da ihre Symptome eher unspezifisch sind. Häufig klagen Betroffene über Müdigkeit, Kurzatmigkeit, Engegefühl in der Brust, Herzrasen oder unregelmäßigen Herzschlag. Wenn solche Symptome auch nach dem Abklingen der Infektion anhalten, sollten Sie diese auf jeden Fall ärztlich abklären lassen. Eine Myokarditis heilt häufig von allein und folgenlos aus – sofern sich Betroffene schonen!
Bei körperlicher Belastung jedoch kann die Myokarditis den Herzmuskel dauerhaft schwächen. Dies kann in schweren Fällen zu Herzinsuffizienz oder sogar zum plötzlichen Herztod führen – auch bei jungen, sportlichen Menschen.
Was ist der sogenannte „Neck Check“?
Um das Risiko einer Myokarditis zu verringern, ist es wichtig, Virusinfekte vollständig auszukurieren. Dazu gehören eine Sportpause und ausreichend Schlaf. Je schwerer der Infekt war, desto länger sollte die Schonung ausfallen. Nach einer Erkältung sind etwa 7 bis 14 Tage Sportpause ratsam, bei einer Grippe mit Fieber mindestens 14 Tage. Danach sollte man langsam mit zunächst niedriger Belastung starten.
Eine Faustregel zur Einschätzung der Sporttauglichkeit für Hobbysportler ist auch der sogenannte „Neck Check“, auf Deutsch „Nacken Check“:
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Bei Beschwerden, die ausschließlich oberhalb des Nackens auftreten, etwa Schnupfen oder leichte Kopfschmerzen, ist moderate körperliche Aktivität ohne hohe Belastung möglich.
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Bei sämtlichen Symptomen unterhalb des Nackens – Fieber, Gliederschmerzen, Kurzatmigkeit, Herzrasen, etc. – ist strikte Schonung angesagt.
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