Gesundheit

Mann im Bus mit Kopfhörer
3. April 2020

Kann Pendeln krank machen?

Ungefähr 13 Millionen Deutsche pendeln jeden Morgen zur Arbeit. Das entspricht 40% aller Beschäftigten. Im Schnitt fährt jeder Arbeitnehmer knapp 17 Kilometer zur Arbeit. Jeder zweite Pendler benötigt mehr als 30 Minuten, um zu seiner Arbeitsstätte zu gelangen. Auf Dauer kann das laut wissenschaftlichen Studien krank machen.

  • Text : Marketing der ALH Gruppe
  • Lesedauer : 2 Minuten

Immer längere Strecken

Die Zahl der Pendler hat sich seit den 1990er- Jahren vervierfacht. Mittlerweile pendeln 40% aller Beschäftigten zur Arbeit. Das bedeutet, dass sie für den Arbeitsweg den Heimatlandkreis verlassen, womit sie per Definition als Pendler gelten. Durchschnittlich fährt ein Pendler heutzutage knapp 17 Kilometer zur Arbeit, was im Vergleich zu 1999 mit 14,6 Kilometer eine signifikante Steigerung darstellt.
Mittlerweile ist fast jeder fünfte Berufspendler über 50 Kilometer unterwegs. Auf das ganze Leben gerechnet verbringt ein Beschäftigter, der eine halbe Stunde benötigt um zu seiner Arbeit zu gelangen, ein ganzes Jahr im Zug oder im Auto.

Auswirkungen auf die Gesundheit

Pendeln kann einen Einfluss auf die Gesundheit haben. Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse macht Pendeln insgesamt nicht kränker, belastet aber die Psyche. Berufspendler haben fast elf Prozent mehr psychisch bedingte Fehltage, als Kollegen die nur eine kurze Anfahrt zur Arbeitsstelle haben.
Laut der Studie kamen 2017 auf 100 Pendler 242 Fehltage aufgrund von psychischen Erkrankungen, wie zum Beispiel Depressionen oder Angststörungen. Im Gegensatz dazu hatten Berufstätige mit kurzem Anfahrtsweg nur 219 Tage je 100 Arbeitnehmern. Bei Frauen, die Pendeln, liegt die Anzahl an psychisch bedingten Krankschreibungen sogar um 15% über den nicht Pendlern. Dieses Ergebnis ist insbesondere auf die höhere Stressbelastung, die mit dem Pendeln einhergeht zurück zu führen.

Stress lässt sich als Hauptursache des sogenannten „Pendler- Syndroms“ identifizieren. Bei Pendlern, die das Auto nutzen, führen Staus oder die Parkplatzsuche zu Zeitdruck und damit zu Stress. Auch Bahnfahrer stehen aufgrund von überfüllten Abteilen, häufigem Umsteigen oder Verspätungen und Zugausfällen unter Stress. Erste Symptome sind schlechter Schlaf, also Einschlaf- oder Durchschlafprobleme. Zusätzlich bekommen Pendler in der Regel ohnehin zu wenig Schlaf, da sie früh raus müssen.

Weitere gesundheitliche Folgen können Probleme mit dem Bewegungsapparat, aufgrund des vielen Sitzen und der daher einhergehenden mangelnden Bewegung, sein. Weitere Auswirkungen können ein gestörtes Essverhalten, aufgrund unregelmäßiger und ungesunder Ernährung, sein.

Mittel gegen den Stress und Bewegungsmangel

 Trotz alledem muss nicht jeder Pendler automatisch krank werden. Hier sind einige Tipps für eine stressfreiere Anfahrt zur Arbeit:

  • Planung und Zeitmanagement: Häufig entsteht Stress durch Zeitdruck. Klar will man als Pendler möglichst wenig Zeit für das Pendeln einberechnen, nichtsdestotrotz ist es auch hier sinnvoll sich einen Puffer einzuplanen, um den Stress durch Staus und Zugausfälle zu vermindern. Planen Sie dafür Ihre Anfahrt gut durch. Überprüfen Sie dabei auch, ob es nicht sinnvoll sein könnte antizyklisch zu fahren, um großen Staus aus dem Weg zu gehen.

  • Unterhaltung und Weiterbildung: Ob im Auto oder im Zug: Nutzen Sie die Zeit für ein spannendes Hörbuch, gute Musik oder einen interessanten Podcast und verkürzen Sie dadurch die gefühlte Fahrtzeit.

  • Telefonieren und Lesen: Nutzen Sie die Fahrzeit im Auto für Telefonate, vorausgesetzt Sie besitzen eine Freisprecheinrichtung. In der Bahn ist lautes telefonieren ein Stressfaktor, hier bietet sich das Lesen eines Buches oder der Tageszeitung an.

  • Ausreichend Schlaf: Das Schlafbedürfnis jedes Menschen ist unterschiedlich. Erwachsene benötigen in der Regel zwischen sieben und neun Stunden Schlaf. Am besten hilft hier herumexperimentieren, um die für sich passende Schlafdauer zu finden. Wer ausreichend viel schläft, hat mehr Elan und steckt den kräftezehrenden Fahrtweg einfacher weg.

  • Bewegung: Aufgrund des vielen Sitzens als Pendler, empfiehlt es sich Bewegung in seinen Tagesablauf zu integrieren. Nutzen Sie die Mittagspause für einen ausgedehnten Spaziergang oder genießen Sie die Abendluft bei einem Spaziergang nach getaner Arbeit.

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