Mobilität

Kfz-Mechaniker rollt Autoreifen in Werkstatt
2. Oktober 2023

Es ist schon wieder Zeit für den Reifenwechsel

Es dauert nicht mehr lange, bis der erste Frost dafür sorgt, dass die Autoscheiben mühsam vom Eis befreit werden müssen. Spätestens dann sollten die Winterreifen montiert sein. Eine an die kalte Witterung angepasste Bereifung sorgt für eine bessere Traktion und kürzere Bremswege – und sie schützt vor Strafen und Ärger.

  • Text : Marketing der ALH Gruppe
  • Lesedauer : 3 Minuten

Der § 2 Absatz 3a StVO (Straßenverkehrsordnung) schreibt vor, dass auf allen Rädern eines Autos, das auf öffentlichen Straßen gefahren wird, bei „Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch und Eis- oder Reifglätte“ Winterreifen montiert sein müssen.

Winter-, aber auch Allwetter- oder Ganzjahresreifen sind als Winterreifen zugelassen, wenn sie mit einem sogenannten Alpine-Symbol – ein Bergpiktogramm mit Schneeflocke – gekennzeichnet sind. Wann ein Reifen als Winterreifen gilt, ist in der Straßenverkehrs-Zulassungsordnung (StVZO) in § 36 geregelt.

Fehlerhafte Bereifung führt zum Ärger mit dem Gesetz …

Bei Verstößen gegen die situative Winterreifenpflicht droht ein Bußgeld von bis zu 120 Euro für den Fahrer und von 75 Euro für den Kfz-Halter. Hinzu kommen noch je ein Punkt im Flensburger Fahreignungsregister (FAER).

Nicht nur deshalb, sondern auch wegen der deutlich besseren Fahreigenschaften im Winter, wie der besseren Haftung bei kälteren Temperaturen und der erhöhten Traktion sowie Bremswirkung auf Eis und Schnee, sollte rechtzeitig auf Winterreifen umgestellt werden.

Spätestens wenn die Temperaturen für längere Zeit unter sieben Grad Celsius liegen, sollten laut Kfz-Experten Winterreifen am Auto montiert sein.

und der Versicherung

Übrigens, wer bei winterlichen Straßenverhältnissen mit Sommerreifen fährt und an einem Unfall beteiligt ist, kann eine Teilschuld zugesprochen werden, auch wenn er nicht der Unfallverursacher ist. Denn er verstößt damit nicht nur gegen die StVO, sondern nimmt auch in Kauf, dass sich der Bremsweg verlängert.

Ist es für den Pkw-Fahrer erkennbar, dass Winterreifen angesichts der Witterungsverhältnisse notwendig sind und fährt er dennoch mit Sommerreifen, handelt er zudem grob fahrlässig.

Immer noch viele vom Winter überrascht

Im Auftrag des Autozubehörhändlers ATU befragte das Meinungsforschungs-Unternehmen Civey im Jahr 2021 1.000 Autobesitzer zum Thema Wechsel auf Winterreifen – mit zum Teil erstaunlichen Ergebnissen. So wurde fast ein Viertel der Befragten, nämlich 24 Prozent, in der Vergangenheit schon einmal von einem Wintereinbruch überrascht als sie noch mit Sommerreifen unterwegs waren.

24 %

überrascht

vom Wintereinbruch

Übrigens lag die Zahl derer, die mit Sommerreifen vom Winter überrumpelt wurde, in ländlichen Gebieten mit 34 Prozent sogar noch einmal deutlich höher.

Ein weiteres erstaunliches Ergebnis der Studie ist, dass nur 25 Prozent der 40- bis 49-jährigen Pkw-Halter frühzeitig von Sommer- auf Winterreifen wechseln. Bei den 18- bis 29-jährigen Autobesitzern sind es dagegen mit 53 Prozent mehr als doppelt so viele.

Auch eine Frage des Alters

Ob vorhandene Winterreifen noch eine weitere Saison benutzt werden können, hängt vom Reifenprofil und -alter ab. Zudem sollten nur Reifen ohne Beschädigungen wie Risse verwendet werden.

Bei älteren Pneus kann zudem die Gummimischung aushärten und somit zu einer schlechteren Fahrbahnhaftung und zu einem längeren Bremsweg führen. Experten des Automobilklubs ADAC empfehlen daher, mehr als acht Jahre alte Winterreifen nicht mehr zu verwenden.

Wann ein Reifen hergestellt wurde, lässt sich mithilfe der vierstelligen DOT-Nummer, die auf der Reifenflanke zu finden ist, entschlüsseln: Die ersten beiden Zahlen stehen für die Produktionswoche, die beiden folgenden Zahlen für das Produktionsjahr. DOT 3618 würde damit beispielsweise bedeuten, dass der Reifen in der 36. Woche im Jahr 2018 produziert wurde.

Preisvergleich kann sich lohnen

Wer neue Reifen braucht, muss in diesem Jahr mit höheren Preisen rechnen. Laut einem Preisvergleichsportal sind die Preise für die 100 meistverkauften Winterreifen seit August 2021 um knapp 21 Prozent gestiegen. Bei Ganzjahresreifen lag der Preisanstieg bei rund 16 Prozent. Als Gründe für diese Entwicklung gelten die gestiegenen Kosten für Rohstoffe, für Transport und Energie.

Deshalb lohnt sich ein Preisvergleich, denn für einen Satz Reifen des gleichen Herstellers und Typs sind zwischen dem günstigsten und teuersten Anbieter Preisunterschiede bis zu 50 Prozent beziehungsweise von mehreren Hundert Euro möglich. Nichtsdestotrotz sollte die Qualität und nicht der Preis entscheidend für den Kauf der Reifen sein.

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