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22. April 2019

Bundesbürger sehen Vorteile in der Telemedizin

Langes Warten beim Arzt und sich im Wartezimmer bei anderen anstecken – die Vorstellung findet kaum ein Patient reizvoll.

  • Text : Marketing der ALH Gruppe
  • Lesedauer : 2 Minuten

Was die Deutschen von medizinischen Leistungen per Telefon oder Chat als Alternative halten, hat eine aktuelle Umfrage untersucht.

Eine aktuelle Studie eines privaten Krankenversicherers ergab, dass ein überwiegender Teil der Bürger sogenannte telemedizinische Angebote begrüßen würde. Gerade die jüngere Generation verspricht sich durch diese neuen Offerten, den Besuch beim Arzt zu ersparen.

Jeder zweite Bundesbürger steht telemedizinischen Angeboten wie der Diagnoseerstellung oder Behandlungsempfehlung per Telefon, Chat oder Videochat offen gegenüber und würde diese Angebote auch nutzen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage vom Januar dieses Jahres, die vom Marktforschungs-Institut Yougov Deutschland GmbH im Auftrag eines privaten Krankenversicherers unter 2.033 Verbrauchern ab 18 Jahren durchgeführt wurde. Die Bereitschaft, eine telemedizinische Behandlung selbst in Anspruch zu nehmen, ist, wie die Umfrage ergab, stark vom Alter abhängig.

Grundsätzlich könnten sich 61 Prozent der befragten 18- bis 34-Jährigen, 54 Prozent der 35- bis 54-Jährigen und 52 Prozent der ab 55-Jährigen dies vorstellen. Bei den 18- bis 34-Jährigen lehnen nur 28 Prozent eine solche fernmedizinische Beratung grundsätzlich ab. Bei den Befragten ab 55 Jahren waren es dagegen 42 Prozent. Entsprechend würde sich die ältere Generation bei gesundheitlichen Problemen sofort an einen Arzt wenden (59 Prozent), während zum Beispiel 43 Prozent der 25- bis 34-Jährigen das Internet als erste Informationsquelle nennen.

Arztbesuch mit Hindernissen

Häufigstes Hindernis bei regulären Arztbesuchen sind in allen Altersgruppen lange Wartezeiten (45 Prozent), gefolgt von Öffnungszeiten, die sich schwer mit den Arbeitszeiten vereinbaren lassen (24 Prozent). Um die Ansteckungsgefahr im Wartezimmer sorgen sich 22 Prozent. Die telemedizinische Behandlung stufen die Befragten als unproblematisch ein. Auf die Frage nach den Risiken gaben 23 Prozent die Gefahr von Fehldiagnosen an. Das Thema Datensicherheit spielt keine große Rolle: Nur sieben Prozent haben Bedenken wegen Datenschutzgefahren oder Datendiebstahl.

Dass ein Großteil der Verbraucher Chancen durch die Digitalisierung zu einer besseren medizinischen Versorgung sieht, belegen auch andere Umfragen. Ärzte und Apotheker sehen die Möglichkeiten der Telematik allerdings immer noch skeptisch. Telemedizin-Befürworter würden vor allem in der Allgemeinmedizin von den neuen Möglichkeiten Gebrauch machen (76 Prozent).

Bei den Fachrichtungen lagen Psychologie und Psychiatrie auf dem ersten Platz, immerhin 32 Prozent sehen telemedizinische Behandlungen hier als denkbare Alternative. Von den Befragten, die Telemedizin generell in Betracht ziehen, würden sich mehr als zwei Drittel gerne den Weg zum Arzt bei Rezeptverlängerungen sparen. Aber auch Vorsorge- und Beratungsgespräche können sich 56 Prozent per Fernbehandlung vorstellen.

Welche telemedizinischen Leistungen die Krankenkasse übernimmt

Bisher, so die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), übernehmen die Krankenkassen als Träger der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) nur unter bestimmten Voraussetzungen die Kosten für Videosprechstunden zwischen Patient und Arzt. Der Patient muss in der Regel jedoch vorher schon einmal beim jeweiligen Arzt gewesen sein und die Videosprechstunde nur eine zusätzliche Leistung zur normalen Behandlung darstellen.

Auch eine Fernüberwachung der Funktionsfähigkeit von bei Patienten implantierten Kardiovertern beziehungsweise Defibrillatoren oder implantierten Systemen zur kardialen Resynchronisations-Therapie (CRT-Systeme) durch Ärzte wird laut KBV von der GKV bezahlt.

Einige private Krankenversicherer übernehmen jedoch nicht nur diese, sondern auch weitere telemedizinische Services, wie eine ärztliche Beratung per App oder über den PC – und zwar im Gegensatz zu vielen Krankenkassen, ohne dass man dafür vorher die Arztpraxis betreten muss.

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