Gesundheit

19. Dezember 2023

Immunabwehr im Alter

Auch unser Immunsystem altert und wird tendenziell schwächer, wenn es in die Jahre kommt. Das wirkt sich zum einen auf den körpereigenen Schutz vor Infekten aus, aber auch auf unsere Impfreaktionen.

  • Text : Marketing der ALH Gruppe
  • Lesedauer : 3 Minuten

Mit zunehmendem Lebensalter lässt die Leistungsfähigkeit unseres Immunsystems allmählich nach. Es kommt zu nachweisbaren Veränderungen der angeborenen und der erworbenen Immunabwehr. Man spricht dabei von einer Immunseneszenz.

Die Zahl bestimmter Immunzellen nimmt zu, andere werden stetig weniger. Gewisse Schutzstoffe werden nur noch stark vermindert ausgeschüttet. Es kann zu Funktionsstörungen oder Zellschäden kommen. Als Folge darauf sind ältere Menschen tendenziell anfälliger für Infekte.

Aber zum Beispiel auch Arterienverkalkung oder Diabetes sowie degenerative Erkrankungen wie Parkinson, Osteoporose oder Demenz treten im Alter verstärkt auf. Die genauen Ursachen der Immunseneszenz sind komplex und noch weitgehend unklar.

Dabei spielen unser Lebensstil und die Gene eine Rolle, vermutlich aber auch die zunehmende Einwirkung von Fremdstoffen und Umwelteinflüssen auf den Körper.

Häufige Infekte

Infolge des Ungleichgewichts bestimmter Immunzellen, die für die Abwehr von Erregern zuständig sind, leiden ältere Menschen häufiger unter Atemwegserkrankungen. So wird die Lungenentzündung beispielsweise überdurchschnittlich oft bei Personen höheren Alters diagnostiziert.

Auch eigentlich harmlose Hautverletzungen infizieren sich aufgrund der schlechteren Wundheilung leichter. Es kommt außerdem vermehrt zu einer möglichen Reaktivierung von chronischen Virusinfektionen.

So bleibt zum Beispiel das Varizella-Zoster-Virus aus der Familie der Herpesviren nach einer überstandenen Windpocken-Erkrankung über viele Jahre im Körper, ohne irgendwelche Beschwerden zu bereiten. Wenn unser Immunsystem jedoch geschwächt ist, können die Viren möglicherweise wieder aktiv werden und zu einer sogenannten Gürtelrose führen.

Sie trifft daher vor allem ältere Menschen und zeigt sich meist in Form eines streifenförmigen, schmerzhaften Hautauschlages.

Impfungen für Ältere

Die Alterungsprozesse im Körper behindern nicht nur die Abwehr von Krankheitserregern. Seniorinnen und Senioren sprechen häufig auch schlechter auf Impfungen an und reagieren mit einer reduzierten Immunantwort.

Um dem entgegenzuwirken, empfehlen viele Ärztinnen und Ärzte älteren Menschen höhere Impfdosen, verstärkte Impfstoffe oder kürzere Nachimpfungsintervalle. So empfiehlt die Ständige Impfkommission STIKO zum Beispiel für Personen ab 60 Jahren einen Hochdosis-Impfstoff gegen Influenza.

In der Regel ist es sinnvoll, die Grippeimpfung im Oktober, also vor dem Start der Grippesaison, durchzuführen, da es etwa 10 bis 14 Tage dauert, bis der Körper ausreichend reagiert. Die STIKO empfiehlt außerdem ab einem Alter von 60 Jahren eine spezielle Pneumokokken-Impfung gegen bakterielle Lungenentzündungen.

Gegen die Gürtelrose hat sich bei älteren Menschen ein sogenannter Totimpfstoff als wirksamer erwiesen als der Lebendimpfstoff. Totimpfstoffe enthalten abgetötete Erreger, die sich nicht mehr vermehren können.

Sie werden vom Körper erkannt und regen das körpereigene Abwehrsystem an, Antikörper dagegen zu bilden. Lebendimpfstoffe dagegen enthalten geringe Mengen vermehrungsfähiger Krankheitserreger.

Möglicherweise sind auch weitere Impfungen wie zum Beispiel gegen die Hirnhautentzündung FSME sinnvoll. Wichtig ist dabei immer, sich vorab individuell in der hausärztlichen Praxis beraten zu lassen.

Abwehr stärken: So geht’s

Dass wir älter werden, können wir nicht verhindern. Aber wir alle können etwas tun, um unser Immunsystem zu stärken und es weniger anfällig zu machen. Ein großer Teil unserer Immunzellen befindet sich im Darm.

Eine gesunde Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse stärkt unsere Abwehrkräfte und verhindert einen schwächenden Mangel an Vitaminen und Mineralien. Gerade in der kalten Jahreszeit trinken wir häufig zu wenig. Doch viel Feuchtigkeit von innen hält die Schleimhäute feucht und schützt sie so vor Keimen.

Trockene Heizungsluft dagegen trocknet unsere Schleimhäute aus und macht sie angreifbar. Darum: Viel frische Luft tanken, auch bei schlechtem Wetter! Regelmäßige Bewegung und moderater Sport im Freien regen unsere Abwehr sogar besonders effektiv an.

Denn unser Körper produziert im natürlichen Sonnenlicht das wichtige Vitamin D und sorgt so für eine intakte Immunabwehr. Gleichzeitig werden durch das körperliche Training auch unsere Abwehrzellen aktiver und vermehren sich.

Nicht zuletzt ist es wichtig, auf Alkohol und das Rauchen zu verzichten, ausreichend zu schlafen und andauernden Stress zu vermeiden.

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