Mobilität

Kfz-Mechaniker rollt Autoreifen in Werkstatt
30. September 2025

Es ist schon wieder Zeit für den Reifenwechsel

Es dauert nicht mehr lange, bis der erste Frost dafür sorgt, dass die Autoscheiben mühsam vom Eis befreit werden müssen. Spätestens dann sollten die Winterreifen montiert sein. Eine an die kalte Witterung angepasste Bereifung sorgt für eine bessere Traktion und kürzere Bremswege – und sie schützt vor Strafen und Ärger.

  • Text : Marketing der ALH Gruppe
  • Lesedauer : 3 Minuten

Der § 2 Absatz 3a StVO (Straßenverkehrsordnung) schreibt vor, dass auf allen Rädern eines Autos, das auf öffentlichen Straßen gefahren wird, bei „Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch und Eis- oder Reifglätte“ Winterreifen montiert sein müssen.

Winter-, aber auch Allwetter- oder Ganzjahresreifen sind als Winterreifen zugelassen, wenn sie mit einem sogenannten Alpine-Symbol – ein Bergpiktogramm mit Schneeflocke – gekennzeichnet sind. Wann ein Reifen als Winterreifen gilt, ist in der Straßenverkehrs-Zulassungsordnung (StVZO) in § 36 geregelt.

Fehlerhafte Bereifung führt zum Ärger mit dem Gesetz …

Bei Verstößen gegen die situative Winterreifenpflicht droht ein Bußgeld von bis zu 148,50 Euro für den Fahrer und 103,50 Euro für den Kfz-Halter. Hinzu kommen noch je ein Punkt im Flensburger Fahreignungsregister (FAER).

Nicht nur deshalb, sondern auch wegen der deutlich besseren Fahreigenschaften im Winter, wie der besseren Haftung bei kälteren Temperaturen und der erhöhten Traktion sowie Bremswirkung auf Eis und Schnee, sollte rechtzeitig auf Winterreifen umgestellt werden.

Spätestens wenn die Temperaturen für längere Zeit unter sieben Grad Celsius liegen, sollten laut Kfz-Experten Winterreifen am Auto montiert sein.

und der Versicherung

Übrigens, wer bei winterlichen Straßenverhältnissen mit Sommerreifen fährt und an einem Unfall beteiligt ist, kann eine Teilschuld zugesprochen werden, auch wenn er nicht der Unfallverursacher ist. Denn er verstößt damit nicht nur gegen die StVO, sondern nimmt auch in Kauf, dass sich der Bremsweg verlängert.

Ist es für den Pkw-Fahrer erkennbar, dass Winterreifen angesichts der Witterungsverhältnisse notwendig sind und fährt er dennoch mit Sommerreifen, handelt er zudem grob fahrlässig.

Viele sind vom Winter überrascht – und immer mehr setzen auf Ganzjahresreifen

Im Auftrag des Autozubehörhändlers ATU befragte das Meinungsforschungs-Unternehmen Civey im Jahr 2021 1.000 Autobesitzer zum Thema Wechsel auf Winterreifen – mit zum Teil erstaunlichen Ergebnissen. So wurde fast ein Viertel der Befragten, nämlich 24 Prozent, in der Vergangenheit schon einmal von einem Wintereinbruch überrascht, als sie noch mit Sommerreifen unterwegs waren. In ländlichen Regionen lag der Anteil mit 34 Prozent sogar noch höher. Auffällig ist auch der Altersunterschied: Nur 25 Prozent der 40- bis 49-Jährigen wechselten frühzeitig auf Winterreifen, bei den 18- bis 29-Jährigen waren es dagegen 53 Prozent.

Parallel dazu zeigt sich in den letzten Jahren ein klarer Markttrend: Immer mehr Autofahrer setzen inzwischen auf Ganzjahresreifen. Nach Angaben des Bundesverbands Reifenhandel (BRV) stieg der Absatz von Pkw-Ganzjahresreifen im Jahr 2024 um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ihr Marktanteil liegt inzwischen bei knapp 36 Prozent – nach gut 33 Prozent im Jahr 2023. Damit haben die „Allrounder“ ihren Platz im deutschen Reifenmarkt deutlich gefestigt.

36 %

Ganzjahres-Reifen 2024

Marktanteilzuwachs von 3 % gegenüber 2023

Wichtig zu wissen:
Wie bereits erwähnt gelten Ganzjahresreifen in Deutschland nur dann als Winterreifen, wenn sie mit dem Alpine-Symbol – dem Bergpiktogramm mit Schneeflocke – gekennzeichnet sind. Reifen, die lediglich die ältere M+S-Markierung tragen, sind seit 2024 nicht mehr zulässig. Wer bei winterlichen Bedingungen ohne gültige Kennzeichnung unterwegs ist, riskiert nicht nur Bußgelder und Punkte, sondern unter Umständen auch Leistungskürzungen seiner Kfz-Versicherung.

Auch eine Frage des Alters

Ob vorhandene Winterreifen noch eine weitere Saison benutzt werden können, hängt vom Reifenprofil und -alter ab. Zudem sollten nur Reifen ohne Beschädigungen wie Risse verwendet werden.

Bei älteren Pneus kann zudem die Gummimischung aushärten und somit zu einer schlechteren Fahrbahnhaftung und zu einem längeren Bremsweg führen. Experten des Automobilklubs ADAC empfehlen daher, mehr als acht Jahre alte Winterreifen nicht mehr zu verwenden.

Wann ein Reifen hergestellt wurde, lässt sich mithilfe der vierstelligen DOT-Nummer, die auf der Reifenflanke zu finden ist, entschlüsseln: Die ersten beiden Zahlen stehen für die Produktionswoche, die beiden folgenden Zahlen für das Produktionsjahr. DOT 3618 würde damit beispielsweise bedeuten, dass der Reifen in der 36. Woche im Jahr 2018 produziert wurde.

Preisvergleich kann sich lohnen

Wer neue Reifen braucht, muss in diesem Jahr mit höheren Preisen rechnen. Laut ADAC sind die Preise schon 2024 im Schnitt um fünf Prozent gestiegen und dank steigender Rohstoffkosten wird dieser Trend anhalten. Zusätzlich gilt seit 2025 eine neue EU-Verordnung: Die Industrie hat nachzuweisen, dass der Naturkautschuk aus legal abgeholzten Gebieten stammt.

Deshalb lohnt sich ein Preisvergleich, denn für einen Satz Reifen des gleichen Herstellers und Typs sind zwischen dem günstigsten und teuersten Anbieter Preisunterschiede bis zu 50 Prozent beziehungsweise von mehreren Hundert Euro möglich. Nichtsdestotrotz sollte die Qualität und nicht der Preis entscheidend für den Kauf der Reifen sein.

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